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Stiftung Umgebindehaus
Ernst-Thälmann-Straße 42
02727 Ebersbach-Neugersdorf
OT Neugersdorf

Bürozeiten:
Mo. / Di. / Do. 09.00 - 16.00 Uhr
(Bitte möglichst nach telef. Absprache.)

Beratungstermine vor Ort: Mittwoch
und Freitag nach Vereinbarung

Deutsche Bundesstiftung Förderung 1

Die Stiftung Umgebindehaus hat Ende 2007 ein komplexes Fördervorhaben angeschoben. Konkrete individuelle Maßnahmen zu entwickeln, Umgebindehäuser denkmalgerecht und modellhaft zu sanieren, sowie innovative Lösungsmöglichkeiten bei der Umsetzung zu entwickeln war das Ziel diese Projektes.

Die Gesamtmaßnahme wurde gemeinsam finanziert von:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit 125.000 EUR
Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 50.000 EUR
Landkreis Bautzen mit 35.000 EUR
Freistaat Sachsen über die FR-Regio mit 22.500 EUR
Landkreis Löbau-Zittau mit 17.500 EUR


Im Ergebnis wurden 14 öffentliche und private Bauvorhaben an Umgebindehäusern finanziell unterstützt und die entsprechend entwickelten Konzepte umgesetzt.

Neben der Modellwirkung durch die Einzelvorhaben ist der festgestellte wirtschaftliche Erfolg beachtlich. Das Gesamtinvestitionsvolumen aller Bauvorhaben beläuft sich auf über 1.040.000 EUR und stabilisiert gleichzeitig zahlreiche regionale Handwerksbetriebe.

 

Die einzelnen Förderobjekte werden nebenstehend vorgestellt, bzw. sind noch in Bearbeitung.

Ebersbach

Erst 1306 wurde das sicher viel früher angelegte Waldhufendorf erstmals urkundlich genannt.

Unzählige Umgebindehäuser, teils liebevoll saniert und leider auch oft leer stehend, säumen die Haupt- und hintere Dorfstraße.

Am oberen Kirchweg befindet sich ein stattlicher Bauernhof dem zwei Wohnhäuser und drei Wirtschaftsgebäude zugeordnet sind. 1828 ließ sich der damalige Großbauer ein stattliches Umgebindehaus mit klassizistisch gegliedertem Fachwerkoberstock errichten. Nur die spätbarocken Formen an den zahlreichen Umgebindesäulen und der Sturz des Türgewändes zeigen Spuren älterer Traditionen. Ebenso zeugen die mit kunstvoll geschmiedeten Eisen versehenen Erdgeschossfenster von Reichtum. In Ebersbach gab es zu dieser Zeit bereits über 5000 Einwohner.

Die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten sind fast abgeschlossen. Besonders auffällig sind die Erhaltungsbemühungen und das Gespür der Bauherrschaft für die vielen historischen Details. Ein besonders liebevoll eingerichtetes Kaffeemuseum im nördlich gelegenen Hofgebäude konnte bereits eröffnet werden. (Foto)

Die Sanierungsarbeiten wurden mitfinanziert durch:

Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Stiftung Umgebindehaus

Rammenau

Im Jahre 1762 wurde in Rammenau einer der berühmtesten Philosophen seiner Zeit, Johann Gottlieb Fichte geboren.

Das Hauptgebäude der Schmiede hat zu dieser Zeit schon bestanden und muss wohl um 1750 errichtet worden sein. Damals war es noch fachwerksichtig und mit einem Strohdach versehen und wurde um 1910 verschiefert. Heute wird das Umgebindehaus mit einem neuen, handwerklich vollendetem Dach und einem Schieferbehang mit traditionellen Sonnenmotiven umhüllt.

Auch die Umgebindekonstruktion mit den seltenen Scherenkopfbändern ist bauhistorisch bedeutend und selten noch im Bestand zu finden. Das Heimatmuseum in Großröhrsdorf weist beispielsweise gleiche Elemente der Kreuzstreben an den Eckständern auf.

Heute ist die Schmiede im Ortszentrum von Rammenau wieder ein Schmuckstück. Die Innenausbauten sind abgeschlossen und die öffentlich zugänglichen Räume können genutzt werden.

Die Restaurierung und Teilerneuerung der Blockstube, Umgebindekonstruktion und Schieferfassade wurde finanziert durch:

Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Stiftung Umgebindehaus und Landkreis Bautzen.

Siebitz

Siebitz, ein kleiner Weiler in der Gemeinde Göda, westlich von Bautzen hat noch ein vom "Aussterben" bedrohtes Baudenkmal aufzuweisen. Ein kleines einstöckiges Auenhaus in Umgebinde- und Fachwerkbauweise.

In der Zeit um 1810 muss es wohl entstanden sein und steht seit vielen Jahren leer.

Entwicklungsgeschichtlich zeigt sich die Umgebindekonstruktion auf der Abseite in zwei verschiedenen Ausführungen am Umgebindeständer. Als verblattetes Kopfband und als gezapfte Knagge mit Bogenansatz.

Die Sanierungsarbeiten haben begonnen. Das Fachwerk konnte im Rahmen eines Lehmbau Praxisseminars traditionell mit Staken und Strohlehm geschlossen werden. Besonders das Dach mit den handgestrichenen Bieberziegeln soll bald wieder seine alte Schönheit zeigen.

Die Restaurierungsarbeiten erfolgen behutsam und werden sich über mehrere Jahre hinziehen. Die Maßnahme wird durch die Stiftung Umgebindehaus weiter betreut.

 

Eine Förderung erfolgte durch die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung Umgebindehaus.